Ein neues Kloster entsteht
Der Meißner Markgraf Otto der Reiche erhielt bereits 1162 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa die Erlaubnis für die Gründung eines Klosters. Das neugegründete Kloster mit dem Namen Marienzell sollte zunächst als Begräbnisstätte für seine Familie genutzt werden. Mit dem Einzug von 12 Mönchen und einem Abt aus dem Mutterkloster Pforta begann schließlich 1175 das klösterliche Leben.
20. Jahrhundert
Ein Gärtner pflegte die Anlage im 20. Jahrhundert und bot Führungen an, bis der Park öffentlich zugänglich wurde. Seit 1905 werden feste Eintrittsgelder erhoben. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel der Entschluss, die Parkanlage nach dem Vorbild von 1800 nachzugestalten. Ausgrabungen auf dem Klostergelände fanden statt und die Grundrisse der Stiftskirche wurden nachgebildet. 1993 geht der Klosterpark Altzella in den Besitz des Freistaates Sachsen über, der die verbliebenen Gebäude bestmöglich wiederherstellte und Ausstellungsräume einrichtete.
Wiederaufbau als Klosterpark
Erst Ende des 17. Jahrhunderts besannen sich die Wettiner ihrer hier begrabenen Vorfahren und ließen eine Begräbniskapelle errichten, die jedoch unfertig blieb und erst 1794 als ein klassizistisches Mausoleum beendet wurde. Hofgärtner Johann Gottfried Hübler gestaltete das Gelände des ehemaligen Klosters in eine romantische Parkanlage um, ließ Ruinenreste abreißen oder integrierte sie in die Parkanlage.
Reformation und Niedergang
Mit der Reformation löste Herzog Heinrich der Fromme von Sachsen 1540 eines der bedeutendsten Klöster Mitteldeutschlands auf. Die Gebäude ließ Kurfürst August I. ab den 1550er-Jahren systematisch abtragen, um Baumaterial zu gewinnen. Das Renaissanceschloss und die Stadtkirche in Nossen profitierten davon. Der größte Teil des Buchbestandes ging an die Universität Leipzig. Der westliche Wirtschaftsbereich wurde als kurfürstliches Kammergut genutzt.
Eine letzte Blütezeit
Anfang des 16. Jahrhunderts erlebte das Kloster unter Abt Martin von Lochau seine letzte Blütezeit. In dieser Zeit wurden die Umbauten am Konversenhaus und am Bibliothekssaal abgeschlossen. Mehr als 1.000 Bücher der Theologie, Medizin und Rechtswissenschaft umfasste der Bestand.
Der beginnende Niedergang der zisterziensischen Wirtschaft im 15. Jahrhundert
Von einer Ringmauer umschlossen, war das Kloster »Cella Sanctae Mariae« 17,5 Hektar groß. Hier ließen sich neben den Wettinern auch andere reiche Familien begraben ließen. Die Andreaskapelle, auch Fürstenkapelle genannt, entstand und das Kloster erwarb 1436 die Burg Nossen als Abtssitz. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts begann der Niedergang der zisterziensischen Wirtschaft, weswegen das Konversenhaus zu Speisesaal und Bibliothek umfunktioniert wurde. Der Ausbau des Obergeschosses mit spätgotischen Zügen begann.
Die erste Blütezeit
Im 13. Jahrhundert wurde der Großteil der Gebäude fertiggestellt. Unter Abt Ludeger erlebte das Kloster seine erste Blütezeit. In dieser Zeit soll die Bibliothek bereits gut ausgestattet gewesen sein und der »Sachsenspiegel«, das älteste Rechtsbuch in deutscher Sprache entstanden sein. Marienzell dehnte sich stetig aus und zu Hochzeiten lebten hier etwa 250 Mönche. Mit der Gründung des Tochterklosters Neuzelle um 1268 bürgerte sich der Name »Altzelle« ein.